Einige von uns haben das Glück, im Laufe ihres Lebens einen Beruf zu finden, den sie wirklich lieben und der ihnen jeden Tag Freude bereitet. Für Anita Eichinger war das die Arbeit mit Kindern in der Kindertagesstätte. Nach vielen Jahren als Erzieherin geht Anita Eichinger nun in den Ruhestand und blickt mit schönen Erinnerungen auf ihre Zeit zurück. Sie hat viele Kinder aufwachsen sehen, war Teil ihres Lebens und hat aus erster Hand erfahren, wie sich der Kindergarten  im Laufe der Jahre entwickelt hat.

„Das war schon immer mein Traumberuf und ist es mein Leben lang geblieben“, sagt die langjährige Erzieherin und ehemalige Kita-Leiterin Anita Eichinger, die unter ihrem früheren Namen Horvath in Schelldorf bekannter sein dürfte. „Kinder sind das wichtigste und wertvollste, was wir haben. Und sie haben nur das Beste verdient.“ Anita Eichinger kommt ursprünglich aus Rumänien und ist seit vielen Jahren in Ingolstadt ansässig. Sie begann ihre berufliche Laufbahn in der Kindertagesstätte St. Augustin in Ingolstadt und arbeitete später ab 1989 in der Kindertagesstätte St. Laurentius. Dort war sie 20 Jahre lang Leiterin der Einrichtung.

Obwohl sie damals nicht mehr Leiterin der Kita war, freute sich Eichinger, als die Trägerschaft der Schelldorfer Kindertagesstätte St. Laurentius auf die Katholische Kita gGmbH Ingolstadt überging. Für das Kindergartenteam war dieser Wechsel eine große Erleichterung, und Eichinger erinnert sich gerne an die Unterstützung durch den Träger. So half der Träger beispielsweise beim Umbau der ehemaligen Bibliothek in eine Krippe. „Für uns war das eine große Entlastung, und wir haben den Wechsel sehr positiv gesehen.“

Der Weg von Anita Eichinger ist ein Beweis für die tiefgreifenden Veränderungen, die im Laufe der Jahre stattgefunden haben. Als sie anfing zu arbeiten, waren Computer und Digitalkameras noch ein Fremdwort. Stattdessen tippte sie Briefe an die Eltern auf einer Schreibmaschine. Auch die Kindertagesstätte, in der sie als Erzieherin arbeitet, hat sich stark gewandelt. Ursprünglich gab es nur eine Vormittags- und eine Nachmittagsgruppe, aber inzwischen sind es drei Gruppen. Für die zweite Gruppe wurde das Obergeschoss der Kindertagesstätte umgebaut, und im Jahr 2002 kam eine dritte Gruppe hinzu. Das Untergeschoss, in dem sich ursprünglich eine Bibliothek befand, wurde zur Krippe ausgebaut, um den wachsenden Bedürfnissen der Kinder und Eltern gerecht zu werden.

 „Früher haben wir nur die Kinder aus dem Dorf betreut“, erinnert sich Anita Eichinger. Mit der Schaffung von Neubaugebeiten kamen auch viele Zuzügler in den Ort, vor allem Mitarbeiter von Audi. Der Wandel der gesellschaftlichen Normen hat auch zu einem Anstieg der Nachfrage nach Kinderbetreuungsdiensten beigetragen, da viele Mütter berufstätig sind. „Mittlerweile gehen auch viele Mamas arbeiten, was früher auf dem Dorf nicht so üblich war“, stellt Anita Eichinger fest. Sie hebt auch die langjährige gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und dem ganzen Team hervor.

Das Kindergartenteam hat zum Abschied eine besondere Überraschung für Anita Eichinger geplant. Die Überraschung wird auf dem Maifest am Samstag stattfinden und ist noch streng geheim. Mit einem Lächeln erinnert sich Anita Eichinger mit einem Fotoalbum an ihr erstes Kindergartenfest. Es war ein Maifest, bei dem die Jungen in Lederhosen und die Mädchen in Dirndln tanzten. „Es fühlt sich an, als schließe sich der Kreis, denn mein letztes Kindergartenfest ist auch ein Maifest“, sagt sie. Mit dem Eintritt in den Ruhestand freut sich Anita Eichinger auf die gemeinsame Zeit mit ihrem Mann und ihren vier Enkelkindern.