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26.10.2020

Die Kinder liebevoll begleiten. Auszubildende berichten, was sie am Erzieherberuf fasziniert

Sie sind immer für die Kinder da, auch am Klettergerüst: die beiden Praktikantinnen Nadja Sens (vorne links) und Jessica Schels (vorne rechts). Foto: Kath. Kita IN gGmbH/Vogl

Sie sind immer für die Kinder da, auch am Klettergerüst: die beiden Praktikantinnen Nadja Sens (vorne links) und Jessica Schels (vorne rechts). Daniela Kerler von der Mitarbeitervertretung (hinten links) und die neue Leiterin Sabrina Neumüller (hinten, zweite von links) freuen sich, dass sich junge Menschen für eine Ausbildung als Erzieherin entscheiden. Foto: Kath. Kita IN gGmbH/Vogl

Sie spielen mit den Kindern, helfen ihnen beim Anziehen oder sehen mit ihnen ein Bilderbuch an: Jessica Schels, Anna Eichner und Julia Zeitler leisten auf ihrem Berufsweg zur Erzieherin ein Praktikum in der katholischen Kita St. Josef Lenting ab. Zum Termin mit der Heimatzeitung ist außerdem Nadja Sens vom Schutzengelkindergarten Hepberg gekommen. Die vier jungen Frauen haben sich für den Erzieherberuf entschieden. Fachkräfte in diesem Bereich sind gerade sehr gefragt.

Dem bayrischen Sozialministerium zufolge werden im Freistaat von 2018 bis 2023 zusätzlich 19.400 Erzieher und 10.000 Kinderpfleger benötigt. Fachkräfte und Einrichtungsleitungen erläutern einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge, dass bereits jetzt ein eklatanter Personalmangel herrsche. Wir haben mit den Praktikantinnen über ihren Weg zum Erzieherberuf und über die schönen Seiten ihrer Arbeit mit den Kindern gesprochen

Ganz frisch dabei ist Nadja Sens, die aus Ingolstadt kommt und im Schutzengelkindergarten Hepberg mit dem ersten Praktikum auf dem Weg zur Erzieherin startet. Sie erzählt, dass sie durch ihre Familie zu diesem Beruf fand: ihre Schwester ist Kinderpflegerin. Als Nadja auch einmal im Kindergarten Praktikum gemacht hat, stellte sie fest, dass ihr die Arbeit mit den Kindern „total gut gefallen hat“. Danach wusste sie: „Das will ich machen“. Ihr Einstieg sei gut gewesen, berichtet sie. Im Vordergrund sei zunächst die Beschäftigung mit den Kindern und das Kennenlernen gestanden. Einige einfache Arbeiten habe sie auch übernommen, wie zum Beispiel Tisch decken.

Jessica Schels aus Lenting ist bereits im letzten Jahr ihrer Ausbildung, dem Berufspraktikum angekommen. Sie wollte schon Erzieherin werden, als sie selbst noch den Kindergarten besucht hat, berichtet sie schmunzelnd. Als sie auf der FOS dann im Sozialzweig war, musste sie viele Praktika machen. Und dabei hat sie die Arbeit mit den Kindern wieder neu für sich entdeckt und stellte fest: „Das macht Spaß!“

Der Kindergarten St. Josef in Lenting steht unter der Trägerschaft der katholischen Kita gGmbH. Dem Träger ist es wichtig, die Auszubildenden auf ihrem Weg zu betreuen und zu begleiten. Darum ist heute auch Daniela Kerler für die Mitarbeitervertretung vor Ort. „Normalerweise gibt es außerhalb von Corona drei Treffen mit den Praktikanten, die dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch dienen“, berichtet sie. Weil das aber momentan nicht möglich ist, schaut die Mitarbeitervertretung selbst bei den Einrichtungen vorbei.

„Wir geben den Auszubildenden auch die Möglichkeit, eine andere Einrichtung des Trägers kennen zu lernen“, sagt Kerler und ergänzt: „Wir wollen sie gerne bei uns halten.“ In den rund 30 Einrichtungen der katholischen Kita gGmbH werden derzeit rund 50 Berufseinsteigerinnen betreut. „Es interessieren sich schon einige für den Beruf, aber es könnten mehr sein“, berichtet Daniela Kerler. „Vor allem Männer“.

Für Jessica Schels ist das Schöne an ihrer Arbeit eindeutig die Begegnung mit den Kindern: „Wie stolz sie sind, wenn sie was können. Oder wenn ich von der Schule komme, haben sie ein Strahlen im Gesicht, wenn sie mich wiedersehen. Dann weiß ich: darum bin ich Erzieherin.“ Nadja Sens ergänzt: „Ich finde es auch total toll, dass man bei den Kindern etwas bewirken und sie in ihrer Entwicklung unterstützen kann.“