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04.04.2017

Wertvoller Erfahrungsaustausch. Treffen der Leiterinnen der Katholischen Kindertageseinrichungen Ingolstadt gGmbH

Die Leiterinnen der 19 katholischen Kindertageseinrichtungen der Katholischen Kita-GmbH mit ihrem Geschäftsführer Markus Schweizer (hinten re) und Betriebsleiter Bernd Brenner (hinten, 2.v. re.) im Pfarrheim St. Josef. Foto: Schödl/Kath. Kita IN GmbH.

Zum konstruktiven Austausch trafen sich die Leiterinnen der 19 katholischen Kindertageseinrichtungen der gemeinnützigen GmbH „Katholischen Kindertageseinrichtungen Ingolstadt“ mit ihrem Geschäftsführer Markus Schweizer (hinten re) und Betriebsleiter Bernd Brenner (hinten, 2.v. re.) im Pfarrheim St. Josef. Foto: Schödl/Kath. Kita IN GmbH.

„Es ist eigentlich nur ein Arbeitstreffen und dennoch ein großer Fortschritt“, sagt Geschäftsführer Markus Schweizer beim Treffen der Leiterinnen der „Katholische Kindertageseinrichtungen Ingolstadt gemeinnützige GmbH“ im Pfarrheim St. Josef in Ingolstadt.

„Vor fünf Jahren gab es diesen Austausch nicht. Da waren alle Kindergärten noch eigenständig.“ Doch die Personalverwaltung, die Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes seien in den letzten Jahren so komplex geworden, dass sie von den oft ehrenamtlich verwalteten Kirchenstiftungen nur schwer geschultert werden konnten, erklärt Schweizer. „Das war der Hauptgrund für den Zusammenschluss.“ Inzwischen vereint die „Katholische Kindertageseinrichtungen Ingolstadt gemeinnützige GmbH“, kurz „Kita gGmbH“ genannt, unter ihrer Trägerschaft 19 katholische Kindergärten aus Ingolstadt und Umgebung.

Neue Bestimmungen, pädagogische Ziele

Die Leiterinnen der Katholischen Kindergärten in Ingolstadt schätzen den regelmäßigen Erfahrungs¬austausch mit ihren Kolleginnen. So sind sie zum gGmbH-Arbeitstreffen auch beinahe vollzählig erschienen. Sie besprechen neue Bestimmungen, erörtern übergeordnete pädagogische Ziele oder planen gemeinsame Aktionen. So wollen sie bei einem Kinderchor-Projekt der Bayerischen Landeskoordinierungsstelle Musik und der diözesanen Kinderwallfahrt nach Eichstätt im Juli teilnehmen. „Wenn wir in gleichen T-Shirts mit gGmbH-Logo auftreten, können wir unsere Zusammen¬gehörigkeit demonstrieren“, erklärt Vera Sebald vom Kindergarten St. Augustin ihren Kolleginnen. Interessentenlisten werden herumgegeben und schon entsteht mit überschaubarem organisatorischem Aufwand ein neues Erlebnis für Kinder und Einrichtung. Für den gewöhnlichen Alltag sind das willkommene Erleichterungen für die Erzieherinnen. Die übergeordneten Verwaltungsaufgaben übernehmen in der Geschäftsstelle in der Bergbräustraße Markus Schweizer als Geschäftsführer, Bernd Brenner als Betriebsleiter und die Sekretärinnen Michaela Kuffner und Hildegard Tomaschek. „Das gute Zusammenspiel von Einrichtungen und Geschäftsstelle begründet unsere Stärke", sagt Schweizer.

Gemeinsame Qualitätsstandards

„Doch es geht um mehr als nur um Effizienz“, sagt Schweizer. „Unsere Kindergärten sollen Profil bildend sein. Deshalb arbeiten wir gemeinsam an unseren Qualitätsstandards.“ Gerade entsteht ein neues Qualitätshandbuch, das zum Jahresende gelten soll. Eine Gruppe von vier Erzieherinnen hatte es mit fachlicher Unterstützung durch das Kindergartenreferat der Caritas für die Diözese Eichstätt entwickelt. „Und wo steht darin purer Unfug?“, mit diesen scherzenden Worten gibt Geschäftsführer Schweizer die Diskussion frei. Konstruktiv schalten sich die Erzieherinnen in die Diskussion ein. Da gibt es beispielsweise ein Wort „alle“, das zu absolut erscheint. Andere behagt der neue Jahresbericht nicht. In der offenen Diskussion findet sich ein Konsens und Ängste werden genommen.

Profilbildend: Glaube und Umwelt

Wichtig sind Schweizer zudem die Themen „Glaube“ und „Umwelt“. „Als katholische Kindertageseinrichtungen unterscheidet uns unsere katholische Ausrichtung von anderen Einrichtungen.“ Deshalb ist ihm die Glaubensvermittlung und die Zusammenarbeit mit den Pfarreien ein großes Anliegen. „Wir begleiten Kinder auf ihrem religiösen Weg und machen christliche Werte und Traditionen im Alltag erfahrbar. Deswegen feiern wir Weihnachten oder Ostern sehr bewusst.“ Die Erzieherinnen hielt er an, bei der Dekoration mit Naturmaterialien zu arbeiten. „Plastik-Eier oder Plastik-Tannenzweige werten die starken christlichen Symbole zu reinen Dekoartikeln ab“, sagt Schweizer. Kinder dürften durchaus die Erfahrung machen, dass Eier beim Bemalen brechen können oder dass Tannenzweige nadeln., selbst wenn dies  einen Mehraufwand für die Einrichtungen bedeute. „Tannenzweige machen zwar Dreck, duften aber umso besser.“

Besuch im Kindergarten St. Anna

Zum  Abschluss der Konferenz besuchten die Pädagoginnen noch den Kindergarten St. Anna, der sich in der Nachbarschaft zum Pfarrheim St. Josef befindet. Leiterin Barbara List-Schießer machte ihre Kolleginnen auf die Besonderheit ihres Kindergartens aufmerksam. „Wir sind ein sehr kleiner Kindergarten mit nur 2 Gruppen und rund 42 Plätzen.“ Ihre Kinder stammten aus ganz unterschiedlichen Familien, denn im Einzugsgebiet befände sich nicht nur ein Stadtteil mit alteingesessenen und gut situierten Ingolstädter Familien, sondern auch mehrere Sozialbauten und ein Asylbewerberheim. Deshalb sei in ihrem Kindergarten der Migrationsanteil teilweise sehr hoch. Dieser Herausforderung begegne sie vor allem mit aktiver Sprecherziehung. Einen weiteren Trend machte List-Schießer aus. „Wir leisten immer zunehmend sozialpädagogische Arbeit“, erklärt, die Leiterin des Ingolstädter Kindergartens, „denn sie verspüre ein immer stärkeres Maß an Überforderung bei allen Eltern, egal welcher Herkunft.“