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02.05.2022

Jungs erleben Kita-Alltag im Rahmen des Boys’Day hautnah mit

Voller Einsatz für die Kinder: Nicolas, Maximilian und Adrian (von links nach rechts) sind mit Kindergartenkindern an der Nestschaukel. Die drei Realschüler durften den Alltag im Kindergarten im Rahmen des Boys’Day hautnah miterleben. Foto: Kath. Kita IN gGmbH/Vogl

Voller Einsatz für die Kinder: Nicolas, Maximilian und Adrian (von links nach rechts) sind mit Kindergartenkindern an der Nestschaukel. Die drei Realschüler durften den Alltag im Kindergarten im Rahmen des Boys’Day hautnah miterleben. Foto: Kath. Kita IN gGmbH/Vogl

Neue Perspektiven bei der Berufswahl eröffnen und alte Vorurteile aufbrechen  – das ist das Ziel des bundesweiten Girls‘ und Boys‘ Day am 28. April. Erfahrungen in einem eher weiblich geprägten Berufsfeld konnten Jungen nach einer coronabedingten Pause auch wieder in verschiedenen Kindertagesstätten sammeln. Drei Jungen hatten in der Lentinger Kita St. Josef die Möglichkeit, die Berufsfelder Erzieher und Kinderpfleger kennenzulernen.

Die Kindergartenkinder in St. Josef haben ihre jungen Betreuer sofort ins Herz geschlossen.  „Das kommt total gut an, dass die Jungs da sind. Die Kinder springen total drauf an“, sagt Leiterin Sabrina Neumüller. Zum Boys’Day begrüßten die Kinder drei Jungs im Kindergarten. Einer davon: Adrian, 13 Jahre alt, Realschüler aus Lenting. Er entschied sich für den Kindergarten, weil er Kinder mag, sagt er. Adrian hat selbst einen jüngeren Bruder und ist den Trubel daher zumindest ein bisschen gewohnt.

Ebenso wie Maximilian, 14 Jahre alt aus Hepberg, der die Tilly-Realschule besucht. Maximilian berichtet, dass er in seiner Freizeit öfter auf die Nachbarskinder aufpasst. „Das gefällt mir gut.“ Nicolas, 15 Jahre alt und Realschüler an der Köschinger Realschule, hat bereits ein Praktikum in der Einrichtung gemacht und kennt die Kita daher.

„Das typische Klischeedenken ist leider immer noch vorhanden“, sagt Leiterin Sabrina Neumüller. Aktuell arbeiten in der Lentinger Kita 18 Pädagoginnen – ausschließlich Frauen. Jungs oder Männer sind in sozialen Berufsfeldern nach wie vor eine Seltenheit. Dabei hat Neumüller erfahren: gerade im Kindergarten schließen die Kinder männliche Betreuer sofort ins Herz. „Die Jungs sitzen neben den Kindern und werden total angehimmelt“, sagt sie und lacht. „Wir bräuchten mehr Jungs, die sich in unsere Sparte trauen.“

Eine ganze Gruppe von Kindergartenkindern hatte sich um die Schüler versammelt, war wie eine Traube ständig bei ihnen. Heute stand stundenlanges Spielen auf dem Programm: nach dem Morgenkreis und der gemeinsamen Brotzeit war Twister, Fangen spielen, Höhlen bauen und Schaukeln angesagt. Die Schüler waren ganzen Tag da.  Ihre ersten Eindrücke sind positiv: „Es macht auf jeden Fall Spaß“, sagen sie einhellig. Und können sie sich mal vorstellen, in einer Einrichtung wie dieser zu arbeiten?  „Ja“, sagen ebenfalls alle drei.