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20.05.2022

Große Party zum Jubiläum - Kita St. Nikolaus feiert ihr 50-jähriges Bestehen

Freuen sich schon auf die Jubiläumsparty: links die langjährige Erzieherin Rita Handl, rechts Kita-Leitung Birgit Dunz. Foto: Kath. Kita IN gGmbH/Vogl

Freuen sich schon auf die Jubiläumsparty: links die langjährige Erzieherin Rita Handl, rechts Kita-Leitung Birgit Dunz. Foto: Kath. Kita IN gGmbH/Vogl

Mit einer großen Geburtstagsparty für die Kinder wollen der katholische Kindergarten und die Krippe St. Nikolaus am kommenden Freitag ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Für die Heimatzeitung haben sich die beiden Mitarbeiterinnen Rita Handl (Erzieherin) und Andrea Wirth (Bürokraft) an die Anfänge im Jahr 1972 erinnert. 

Die erste Kinderbetreuung gab es in Lenting bereits im Jahr 1927, wie Kita-Leitung Birgit Dunz aus ihrem Archiv weiß. Damals wurde die Betreuung noch „Kleinkinderbewahranstalt“ genannt. Sie stand unter der Trägerschaft der Kirchenstiftung St. Nikolaus und war an der Wettstettener Straße angesiedelt. Bis 1969 kümmerten sich die „Dienerinnen der Heiligen Kindheit Jesu“ vom Kloster Oberzell um die Lentinger Kleinkinder.

Mit steigenden Einwohnerzahlen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein weiteres Gebäude hinter dem Kindergarten von 1927 gebaut. Als Lenting jedoch immer weiter wuchs, musste eine neue Lösung gesucht werden. Deshalb errichtete die Kirchenstiftung Lenting im alten Steinbruchgelände am Kapellenweg den jetzigen Kindergarten. Am 19. Mai 1972 wurde der Kindergarten St. Nikolaus von Bischof Alois Brems eingeweiht. Die Einrichtung steht aktuell unter der Trägerschaft der katholischen Kita gGmbH Ingolstadt.

Wie es anfangs war, weiß Erzieherin Rita Handl noch, denn sie ist fast seit der ersten Stunde mit dabei. Handl ist im Jahr 1969 geboren und kam Ende 1972 oder Anfang 1973 in den Kindergarten. Sie war damals in der heutigen Gespenstergruppe untergebracht. Ihre Erzieherinnen waren zuerst das Fräulein Gisela, dann die Fräuleins Ottilie und Sissi. Damals wurden die Erzieherinnen noch mit „Fräulein“ angeredet. 

Rita Handl erinnert sich noch daran, dass alles „schön hergerichtet und ganz neu war“. „Ich habe den neuen Kindergarten geliebt“, verrät sie. Was sie auch noch weiß: wie sie und ihre Freundinnen die langen Vorhänge zugezogen und dahinter gespielt haben. Oder dass sie eigentlich kein Mittagessenskind war, aber einmal doch in der Einrichtung essen musste. „Damals gab es Spinat, und den mochte ich nicht“, so Handl. Dass sie trotzdem einen Nachtisch bekam, obwohl sie den Spinat nicht gegessen hatte, war ein kleines Highlight für sie.

Andrea Wirth aus Lenting hat den Umzug von der Wettstettener Straße in den Kapellenweg noch selbst miterlebt. Sie war beim Termin mit der Heimatzeitung verhindert, hat aber dennoch ihre Erinnerungen aufgeschrieben. Dass damals alles „neu und groß“ war, daran erinnert sie sich noch gut. Auch an die Tische mit den weißen Tischplatten, die orangen Türen und die grün lackierten Kinderstühle. „Die Terrasse vor dem Zimmer habe ich sehr gemocht. Dort haben wir oft „Brotzeit-Pause“ gemacht“, so Wirth. Ihre Gruppe war das heutige Wichtelzimmer der Einrichtung.

Sehr traurig sei der Unfalltod ihrer Erzieherin „Fräulein Zilly“ aus Hepberg gewesen. Wirth: „Es passierte an einem Samstagabend, und am Montag war sie einfach nicht mehr da. Sie war so nett und liebevoll, alle Kinder liebten sie. Sie war der Gegenpol zu „Fräulein Christine“, der Gruppenleitung, die schon etwas streng war.“ Auch nach ihrer aktiven Kindergartenzeit hat Wirth die Einrichtung oft besucht: „Ich brachte meinen kleinen Bruder, der drei Jahre jünger war als ich, sehr oft nachmittags in den Kindergarten und holte ihn wieder ab. Ohne Begleitung!“

Beide Frauen blieben der Einrichtung treu. Rita Handl verrät, wie es dazu gekommen ist, dass sie Erzieherin wurde: „Ich habe damals auf der Realschule den Sozialen Zweig besucht und mehrere Praktika gemacht. Dann habe ich mich bewusst für den Erzieherberuf entschieden.“ Damals sei das noch nicht so leicht wie heute gewesen, weil es zu ihrer Zeit einen Erzieher-Überschuss gab. Handl: „Ich wurde an der Fachakademie in Eichstätt auf Herz und Nieren geprüft, ob ich das wirklich werden will.“ Bereut hat sie ihre Entscheidung nicht: „Weil es echt Spaß macht, mit den Kindern zu arbeiten, weil es vielfältig ist, und weil es ein gutes Gefühl gibt, sie ein Stück weit im Leben zu begleiten.“

Zur Jubiläumsfeier am Freitag steigt eine große Party für die Kinder. Unter anderem stehen Dosenwerfen, Sackhüpfen, eine Schatzsuche, Kinderschminken, eine Hüpfburg, und ein Märchenzelt auf dem Programm. Für die passende Party-Stimmung wird DJ Mäxx sorgen, und natürlich ist mit Geburtstagtorte und Riesenpizzen auch fürs leibliche Wohl gesorgt. Jetzt muss nur noch das Wetter passen – laut Wettervorhersage klappt das auch.

 

Foto: Vogl

Freuen sich schon auf die Jubiläumsparty: links die langjährige Erzieherin Rita Handl, rechts Kita-Leitung Birgit Dunz.