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02.11.2018

„Tag ohne Strom“ erstmals in der katholischen Kita St. Nikolaus in Lenting durchgeführt

Ganz ohne Strom: die Kinder des Kindergartens St. Nikolaus verzichteten einen Tag lang freiwillig auf Strom und machten viele spannende Erfahrungen. Foto: Donaukurier/Vogl

Ganz ohne Strom: die Kinder des Kindergartens St. Nikolaus verzichteten einen Tag lang freiwillig auf Strom und machten viele spannende Erfahrungen. Foto: Donaukurier/Vogl

Foto: Donaukurier/Vogl

Foto: Donaukurier/Vogl

Wäsche waschen mit der Hand, Wasser erhitzen auf der Feuerstelle im Freien und Botengänge bei Kerzenlicht: die Kinder der katholischen Kita St. Nikolaus in Lenting verzichteten einen Tag lang freiwillig auf Strom – und erlebten ein richtiges Abenteuer.

Kein CD-Player, kein elektrischer Herd und kein Licht geht mehr - was für die meisten Menschen eine Katastrophe wäre, war für die Kinder in der Kita St. Nikolaus richtig spannend. In der Kindertagesstätte spielt der Umweltgedanke immer eine Rolle. Jetzt wollten die Erzieher mit Kindergartenleiterin Birgit Dunz und ihrer Stellvertreterin Simone Regler den Kindern einmal zeigen, was ein Leben ohne Strom bedeutet.
Weil so ein Tag ohne Strom ordentlich vorbereitet werden muss, war das Kita-Team schon sehr früh auf den Beinen. Schließlich kamen bereits um Viertel nach Sieben die ersten Kinder – und die durften bei Kerzenschein ihre Hausschuhe anziehen. Spannend sei das gewesen, berichten die Erzieher, und eine ganz andere Atmosphäre als sonst.
Beim Eingang und in den Gruppenzimmern wurden Kerzen in Gläsern aufgestellt, um den Weg auszuleuchten. Die ersten Eltern, die ihre Kinder brachen, habe man erst beim zweiten Hingucken erkannt, weil es so dunkel war, berichtet die Leiterin schmunzelnd. Auch die Eltern und ehemalige Eltern hatten mit angepackt: sie hatten zum „Tag ohne Strom“ in der Frühe Feuerholz geliefert. Die Kita führte den „Tag ohne Strom“ heuer zum ersten Mal durch.
„Auf die Idee gekommen sind wir durch das Klima-Kita-Netzwerk, das Anfang des Jahres einen Wettbewerb zum Tag ohne Strom ausgerufen hat“, berichtet Kindergartenleiterin Birgit Dunz. „Wir wollten das dann in Eigenregie im Herbst durchführen.“ Bevor alles abgeschaltet werden konnte, was elektrisch ist, standen umfangreiche Vorarbeiten an: „Wir haben seit Anfang des Kindergartenjahres im September die Kinder mit Informationen und Veranstaltungen auf das Thema vorbereitet.“
Dazu zählte unter anderem ein Besuch im Wasserkraftwerk Ingolstadt, wo die Kinder hautnah erlebten, wo der Strom herkommt. Eine eigene Kindergruppe, die „Stromexperten“ wurde gebildet. Die Stromexperten brachten viele Informationen zum Thema mit, wie einen alten Radio, der noch mit einer Kurbel betrieben wurde. Eine weitere Gruppe, die „Energiesparer“ mit einem richtigen Ausweis, durfte zum Beispiel Licht ausdrehen, das nicht nötig war. Und dann wurde auch mal bei der Kindergartenleitung höflich im Büro nachgefragt: „Brauchst Du wirklich zwei PCs?“ Das richtige Fragen wurde den Kindern auch beigebracht, ergänzte Simone Regler. Einfach einem anderen den Strom abdrehen geht natürlich nicht.
Im Haus wurden zusammen die Geräte erforscht, welches viel Strom verbraucht und welches wenig. Studentin Sarah Amler unterstützte dabei den Kindergarten im Rahmen einer Projektarbeit. Sie klebte mit den Kindern „Stromfressermonster“ in rot, gelb und grün auf die elektrischen Geräte. Zum Glück waren die meisten verklebten Monster grün – das heißt, die Geräte verbrauchen nur wenig Strom. Außerdem führte das Kindergartenteam Experimente mit den Kindern zum Thema Strom durch.
Am Tag ohne Strom beteiligten sich alle drei Kindergartengruppe und auch die Krippenkinder. Die Krippe verzichtete auf Spülmaschine, Licht und Radio. Noch stärker ging es bei den Kindergartenkindern zur Sache. Hier wurde Wäsche mit der Hand gewaschen, eine Feuerstelle im Außenbereich angemacht und das Essen selbst zubereitet. „Normalerweise werden wir von einem Caterer beliefert“, berichtet Birgit Dunz. Da beim Warmhalten der Speisen aber Strom eine Rolle spielt, wurde darauf verzichtet – und der Brotteig von Hand geknetet. Mit einem Schneebesen wurde außerdem noch Kräuterquark angerührt. Mittags wurde gegrillt. Mit dem Tag ohne Strom hat die Kita bisher nur positive Erfahrungen gesammelt: „Das ist lebensnahes Lernen und prägt sich den Kindern ganz anders ein, als die Theorie“, sagt Birgit Dunz. „Die Kinder werden auf diese Weise auch dafür sensibilisiert, ob manche Sachen wirklich nötig sind.“ Das Thema war auch für die Erzieher interessant: „Wir haben uns mit den Kindern zusammen nochmal auf den Weg gemacht.“

Text: Verena Vogl/Donaukurier

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