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27.06.2023

Katholische Kita IN gGmbH feierte zehnjähriges Bestehen inmitten vieler Veränderungen im Kita-Bereich

In den letzten zehn Jahren hat das Kinderbetreuungswesen erhebliche Veränderungen und Entwicklungen erfahren. Immer weniger Gemeinden und Pfarreien wollen aufgrund der Komplexität der Anforderungen die Trägerschaft von Kinderbetreuungseinrichtungen übernehmen. Gleichzeitig ist der Mangel an Erziehungspersonal ein großes gesellschaftliches Problem, das den gesamten Bereich der frühkindlichen Bildung betrifft.

Die katholische Kita IN gGmbH der größte freigemeinnützige Träger von Kindertageseinrichtungen in Ingolstadt, im Landkreis Eichstätt und in der Stadt Greding, konnte vor kurzem ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Im Gespräch mit der Heimatzeitung reflektiert Trägervertreter Markus Schweizer den Weg der Organisation und gibt Einblicke in die gesellschaftlichen Herausforderungen und die aktuelle Situation. Als provisorisch eingesetzter Geschäftsführer der Kath. Kita IN gGmbH hat er sich mit großem Engagement und persönlichem Einsatz der Leitung der Organisation verschrieben.

In den letzten zehn Jahren ist die Katholische Kita IN gGmbH von 17 Kitas zu Beginn auf derzeit 39 Kindergärten und Kinderkrippen gewachsen. Markus Schweizer kennt die Hintergründe: „Die Trägerschaft einer Kita ist eine hochkomplexe und äußerst verantwortungsvolle Aufgabe, die ehrenamtlich und nebenbei nicht einfach so zu stemmen ist. Dazu kommt die innerkirchliche Entwicklung, dass die Zuständigkeitsbereiche der Pfarrer stetig wachsen.“ Schweizer hat beobachtet, dass die Entlastung der Pfarreien von der Verantwortung für die Kindertagesstätten mehr Zeit für ihre eigentlichen seelsorgerischen Aufgaben schafft: „Mit dem Wegfall der juristischen Trägerschaft einher geht eine Ausweitung der seelsorgerlichen Betreuung.“

 Der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern ist ein großes gesellschaftliches Problem, das nicht nur die Kath. Kita IN gGmbH sondern den gesamten Bereich der frühkindlichen Bildung betrifft. Dieser Mangel kann zu erhöhtem Stress und Arbeitsbelastung für die vorhandenen Erzieherinnen und Erzieher sowie zu einer geringeren Qualität der Betreuung der Kinder führen. Markus Schweizer präzisiert: „Der Fachkräftemangel ist kein Kita-spezifisches Problem. Die Zahl der Beschäftigten in den Kitas ist in den letzten Jahren sogar enorm angewachsen. Dennoch fehlen uns pädagogische Kräfte, da der Bedarf aus den verschiedensten Gründen stärker angestiegen ist, als der Personalzuwachs.“

Um dem Mangel an Erzieherinnen und Erziehern entgegenzuwirken, ergreift die Kath. Kita IN gGmbH verschiedene Maßnahmen, wie das Angebot von wettbewerbsfähigen Gehältern und Sozialleistungen, die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten und vielem mehr: „Als Träger schaffen wir gute Rahmenbedingungen dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut für die Kinder da sein können. Dazu zählen auch viele Kleinigkeiten, die für ein gutes Betriebsklima sorgen. Sicherlich hilft auch unser gemeinsam erarbeitetes und zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für uns zu gewinnen und zu binden.“

Für die nächsten zehn Jahre wünscht sich die Kath. Kita IN gGmbH weitere Fortschritte bei der Verbesserung der Qualität der Kinderbetreuung sowie mehr Anerkennung und Unterstützung für die wichtige Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher. Darüber hinaus hofft Markus Schweizer „dass wir lebendig und wachsam dafür bleiben, was Kinder für ein gelingendes Leben brauchen. Dann wünsche ich mir, dass Druck aus dem „Kita-Kessel“ kommt. Druck, der durch Eltern entsteht, die für Ihre Kinder keinen Kita-Platz bekommen. Druck, der durch kurzfristige Personalausfälle und damit einhergehenden Einschränkungen des Kita-Betriebes entsteht. Druck, der durch immer neue gesetzliche Anforderungen entsteht.“ Die Arbeit von Markus Schweizer in der frühkindlichen Betreuung und Entwicklung ist nicht ohne Herausforderungen. Doch trotz dieser Hindernisse ist er von seiner Aufgabe zutiefst begeistert. Für ihn gibt es keinen schöneren Beruf, als sich für das Wohlergehen und die Entwicklung kleiner Kinder einzusetzen.