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12.10.2020

Mülldetektive im Einsatz. Projekt im Kinderhaus der Dompfarrei in Eichstätt

Felix, Miriam und David (v. l.) waren mit ihren Kameraden der Sternengruppe regelmäßig unterwegs, um Müll einzusammeln. Foto: Kath. Kita IN gGmbH

Felix, Miriam und David (v. l.) waren mit ihren Kameraden der Sternengruppe regelmäßig unterwegs, um Müll einzusammeln. Foto: Kath. Kita IN gGmbH

Müllabfuhr zu Besuch: Fachgerecht konnten die Kinder den gesammelten Abfall direkt in den Wagen einladen. Foto: Kath. Kita IN gGmbH

Müllabfuhr zu Besuch: Fachgerecht konnten die Kinder den gesammelten Abfall direkt in den Wagen einladen. Foto: Kath. Kita IN gGmbH

Mit einer „Fridays for future“-Demonstration fing alles an: Die Kinder der Sternengruppe aus dem Eichstätter Kinderhaus der Dompfarrei waren beim Naturtag in der Stadt unterwegs, als sie Schülern begegneten, die auf dem Weg zur Demo waren. Unter den Demonstranten: die große Schwester eines Kindergartenkinds.

Schnell fragten die Kinder nach, was auf den Demonstrationsplakaten stehe und warum überhaupt demonstriert werde.

Sammler mit Ausweis
Die Erzieherinnen griffen die Thematik auf und informierten kindgerecht über Klimaschutz und Umweltverschmutzung. „Seitdem kommen wir bei Ausflügen nie ohne Müll zurück“, sagt Christine Biedermann, derzeit kommissarische Leiterin des Kinderhauses. Immer wieder sammelten die Kinder bei Ausflügen, Naturtagen und auch im Kinderhaus-Garten Müll ein, manchmal gleich säckeweise. Irgendwann stellte die fünfjährige Miriam die entscheidende Frage: „Können wir nicht einfach mal nur Müll sammeln gehen?“ Vor gut einem Jahr war das die Geburtsstunde für das Projekt „Mülldetektive“. Alle Sternenkinder erhielten „Mülldetektiv“-Ausweise und schon konnte das Projekt starten. Bei der ersten Tour entdecken die Kinder einige Pfandflaschen. „Juhu, wir bekommen sogar noch Geld für unseren Müll“, heißt es im Projektbericht. Am Ende wird die Gruppenkasse um gut zwei Euro anwachsen. Einwegflaschen reinigten die Kinder und nutzten sie als Blumenvasen. Und einen Ball, den sie am Volksfestplatz entdeckten, nahmen sie mit, desinfizierten ihn und kicken seitdem damit im Garten.

Alle „mittleren Kinder“ und die Vorschulkinder machten sich schließlich an einem Vormittag auf den Weg ins Landratsamt Eichstätt. Evi Geyer vom Abfallwirtschaftsamt empfing die Gruppe. Die Sternenkinder hatten ein Dutzend Fragen vorbereitet, die sie Geyer stellten. „Kannst Du uns sagen, wo viel Müll rum liegt?“ Geyer empfahl die Wege entlang der Altmühl. „Wo sollen wir den Müll am Schluss hin tun?“ Der Müll solle sortiert werden und für den Restmüll „kommt dann ein Müllauto bei euch vorbei“, kündigte Geyer an. Gesagt, getan. Nach einer Reihe weiterer Sammelaktionen (ausgestattet mit Handschuhen und Eimern) war schließlich der große Tag: Ein echtes Müllauto machte Halt am Kindergartenparkplatz. Es gab viel zu entdecken und die Müllfahrer erklärten ihren Wagen. Mutige durften auf dem Fahrersitz Platz nehmen. An einem anderen Tag besuchte die Gruppe den Eichstätter Wertstoffhof, um zu erfahren wie Produkte wiederverwertet werden.

Mit ihrem Projekt „Mülldetektive“ bewarb sich das Kinderhaus für den Kita-Wettbewerb „Forschergeist 2020“ der Deutsche Telekom Stiftung und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Wie Kinderpflegerin Christl Lindner im Gespräch mit der KiZ verriet, ging das Kinderhaus dabei allerdings leer aus. Das wiederum rief einen Vater eines Sternengruppen-Kindes auf den Plan. Über die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte organisierte er eine Art Trostpreis. Am Ende gab es eine neue Fotokamera für den Kindergarten und eine Party mit Brezn, Eis und Kindersekt. Für die Mitarbeiter des Bauhofs, die in Eichstätt den Müll einsammeln, spendierten die Kinder eine Brotzeit.
Andrea Franzetti

Träger

Katholische Kindertageseinrichtungen Ingolstadt gemeinnützige GmbH

- Geschäftsstelle -
Bergbräustraße 1
85049 Ingolstadt
E-Mail: kitagmbh.in(at)bistum-eichstaett(dot)de
Instagram: kathkitainggmbh
Telefon: 0841 12605050
Telefax: 08421 50-9902009